Seit Anfang des Jahres müssen wir uns in Hannover mit einem Ableger der PEGIDA Bewegung herumschlagen. Von Anfang an war klar, dass wir auf die Straße gehen müssen, um der rassistischen Stimmungsmache etwas entgegenzusetzen. Beim ersten Mal haben wir mit 2500 Menschen den Aufmarsch von 300 Rassist_innen gleich am Auftaktort mit Blockaden gestoppt.
Beim zweiten Mal haben wir erlebt, wie die Polizei versucht hat, die Blockadesituationen zu eskalieren. Nichtigkeiten wurden zum Anlass genommen, um Menschen mit Schlägen, Knüppeln und Pfefferspray zu verletzten. Viele Aktivist_innen wurden In Gewahrsam genommen und müssen sich nun mit Anzeigen herumschlagen.
Am 23. Februar, zur dritten Hagida Kundgebung, hat sich die Linie der Polizei fortgesetzt. Wieder wurde alles daran gesetzt, die Situation eskalieren zu lassen. Es wurden Gegendemonstrant_innen provoziert, durch Pfefferspray und Faustschläge verletzt und zum Teil in Gewahrsam genommen. Währenddessen versammelten sich auf dem Opernplatz nur noch maximal 80 verwirrte HAGIDA Anhänger_innen. Das die Zahl so deutlich gesunken ist, sehen wir als Erfolg unserer Aktionen an.
Nach der zweiten Blockade luden organisierte Gruppen zu einem offenen Treffen, um den Austausch zwischen allen zu ermöglichen, die blockiert haben. Wir wollten gemeinsam eine Strategie entwickeln. Am letzten Sonntag haben sich wieder Menschen aus unterschiedlichen Spektren der Blockierer_innen zusammen gesetzt und beraten, wie die kommenden Protest gegen HAGIDA umgesetzt werden sollen. Folgende drei Punkte haben wir als gemeinsame Position festhalten können.
ᐅ Auch bei der kommenden HAGIDA Aktion am Montag, den 09.03. werden sich wieder viele Menschen auf und rund um den Opernplatz einfinden, um ihren Protest gegen den rassistischen Aufzug auszudrücken. HAGIDA soll mindestens gestört werden. Wir sind mit allen solidarisch, die sich gegen Rassismus und HAGIDA engagieren.
ᐅ Am kommenden Montag wird es keine Begleitung von Blockadevorhaben durch z.B. den twitter Account @block_hagida geben. Wir haben feststellen müssen, dass unsere Kräfte nicht ausreichen um den Opernplatz effektiv zu blockieren. Das Verhalten der Polizei hat gezeigt, dass sie bereit ist auf Gegenprotest mit unverhältnismäßiger Gewalt und Festnahmen zu reagieren, um 80 rassistischen Spinner_innen den Weg frei zu machen. Unser Ziel war von Anfang an gemeinsam HAGIDA zu stoppen und nicht die Auseinandersetzung mit der Polizei zu suchen. Wenn die Situation so bleibt wie sie jetzt ist wollen wir keine Aktivist_innen in unübersichtliche, nicht kontrollierbare Situationen bringen, deshalb wird es keinen Aufruf organisierter Gruppen zu Blockaden geben.
ᐅ Unser Kampf gegen Rassimus fängt weder bei HAGIDA an, noch hört er bei denen auf. Wir stellen uns gegen den alltäglichen Rassismus in dieser Gesellschaft. Deshalb haben wir gemeinsam beschlossen im April mit einer eigenen antirassistischen Aktion in Hannover auf die Straße zu gehen. Haltet Augen und Ohren offen!
Blockierer_innen gegen HAGIDA u.a. Aktive von Antifaschistische Gruppe Hannover [AGH], Fast Forward Hannover, Interventionistische Linke Hannover, LUH_Contra