Weltweit sind deutsche Waffen am Morden beteiligt. Deutschland liegt bei den Rüstungsexporten auf Platz vier und in der EU an zweiter Stelle. In den letzten zehn Jahren konnte Rheinmetall ohne großen Aufschrei zu einem der größten Munitionslieferanten der Welt aufsteigen.
Über Tochtergesellschaften im Ausland schafft es Rheinmetall sogar die wenigen bestehenden Rüstungsexportregeln zu umgehen und seine Erzeugnisse auch in Kriegs- und Krisenregionen zu verkaufen.
Die Folgen sind profitbringend und blutig zugleich: Im Jemen sterben Menschen durch Bomben, die Rheinmetall in Italien produziert hat. Die Türkei führt mit Leopard-2-Panzern im nordsyrischen Afrin völkerrechtswidrigen Krieg. Die türkische NATO-Armee zerschlägt gesellschaftliche Strukturen, die sich in den letzten Jahren in den Bereichen Frauenbefreiung, Basisdemokratie & Ökologie richtungsweisend organisiert hatten.
In Zusammenarbeit mit diesem türkischen Regime strebt Rheinmetall den Bau einer Munitionsfabrik und die Produktion von Panzern in der Türkei an. Rheinmetall baut eine Fabrik für Fuchs-Radpanzer in Algerien. Diese Auflistung lässt sich lange fortsetzen.
Wir wollen nicht weiter zulassen, dass Menschen durch Rüstungsgüter von Rheinmetall sterben.
Auf den ersten Blick wird deutlich, dass das Gerede von Exportkontrollen und Menschenrechten in der Realität absolut keine Rolle spielt. Die deutsche Politik verteidigt im Ausland keine hohen Werte, sondern lediglich den Absatz deutscher Produkte – Kriegsgerät inbegriffen.
Zwar lehnen rund 80 Prozent der Bevölkerung Deutschlands diese Waffenexporte ab, doch lassen sich die Verantwortlichen davon wenig beeindrucken. In der Vergangenheit hat es bereits eine Reihe von Aktivitäten gegen Rheinmetall gegeben, z.B. Camps und Aktionen an dem von Rheinmetall betriebenen Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in der Colbitz-Letzlinger Heide und an Rheinmetall-Fabriken. Daran wollen wir in diesem Jahr mit einer Demonstration, einem Friedenscamp und vielfältigen Aktionen am Produktionsstandort von Rheinmetall in Unterlüß anknüpfen. Damit setzen wir gemeinsam ein klares Zeichen gegen Rüstungsproduktion und dessen direkte Folgen wie Krieg, Terror, Flucht und Armut.
Die Aktionen rund um den Antikriegstag am 1. September bedeuten für uns nicht nur den Widerstand gegen einen Rüstungskonzern, sondern das Eintreten für eine andere Welt. Wir wollen über die Umstellung auf zivile und ökologische Produktion anstelle von zerstörerischer Industrie diskutieren. Wir wollen für ein weltweites friedliches und soziales Miteinander anstelle von Mord und bitterer Konkurrenz eintreten. Eine Welt voller Diskriminierungen und Unterdrückungen ertragen wir nicht länger.