Am 21. Dezember haben wir uns mit etwa 800 Menschen einem kleinen Haufen Faschist*innen entgegen gestellt, die den schrecklichen Anschlag von Berlin für ihre menschenfeindlichen Zwecke missbrauchen wollten. In unmittelbarer Nähe zum Tatort haben wir damit zugleich einen kollektiven Ausdruck der Trauer und Solidarität geschaffen. Im Folgenden geben wir unsere Erklärung zu der Aktion wieder:
"Wir kommen heute zusammen, um unsere Trauer und Wut über einen hinterhältigen Angriff zu teilen, der Verwundete, Freunde und Familien zurück lässt. Und wir sind hier, um ein Zeichen zu setzen gegen die Instrumentalisierung der Anschläge durch die rechten Hetzer*innen. Um zu zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern und spalten lassen. Wir: Wir sind alteingesessene Berliner*innen und Zugezogene, Migrant*innen und Geflüchtete, Mütter und Väter, schwul oder queer, jung und alt, groß und klein. Wir stehen zusammen und wollen heute ein Zeichen setzen:
Ein Zeichen gegen die Angriffe in Kabul, Paris, Zürich, Aleppo, Brüssel und anderswo: Überall sind die Leidtragenden normale Menschen, die zum Spielball von Terror, Gewalt und politischem Machtpoker gemacht werden. Hunderttausende sind in den letzten Monaten nach Deutschland gekommen, weil sie auf der Flucht vor eben diesem Terror sind. Ihnen gehört weiter unsere Solidarität – heute mehr denn je. Sie sind seit Monaten dem rechten Terror ausgesetzt, der in Deutschland Alltag geworden ist und den wir an einem Tag wie heute nicht vergessen dürfen!
Ein Zeichen gegen die rechte Hetze und Instrumentalisierung der Trauer: Die Anschläge und die AfD verfolgen das gleiche Ziel - die Spaltung unserer Gesellschaft. Die Anschläge sollen denen untergeschoben werden, die selbst auf der Flucht vor Terror, Elend und Krieg sind. Wir verweigern uns diesem widerlichen Spiel. Wir wissen, dass der Terrorismus eine internationale Angelegenheit ist, der überall auf der Welt Freunde und Feinde hat. Niemand darf wegen seiner Herkunft für diese Menschenfeindlichkeit verantwortlich gemacht werden!Ein Zeichen dafür, dass wir uns unsere Hoffnungen und Träume von einer gerechten und freien Gesellschaft nicht nehmen lassen; dass wir heute genauso stark wie gestern an eine Gesellschaft ohne Zäune glauben. Wir stehen zusammen und auf der Seite aller, die für Menschlichkeit, Freiheit und Verschiedenheit stehen – gegen den Terror, die rechte Hetze und die Menschenfeindlichkeit."
Interventionistische Linke Berlin