Am 10. November 2020 hat die Polizei angefangen die Besetzung im Dannenröder Forst zu räumen – und unterstützt damit die Rodungsarbeiten. Der Wald wurde im Oktober 2019 besetzt. Seitdem ist der Widerstand stetig gewachsen. Strukturen wie Baumhäuser, Barrikaden, Tripods und Skypods wurden und werden weiterhin errichtet, um den Wald gegen die Räumung und Rodung zu verteidigen. Platz gemacht werden soll für eine etwa 10 km lange und 200 Meter breite Trasse, die geplante, vierspurige A49. Pläne zu diesem Autobahnabschnitt gibt es schon seit 1975. Nun sollen sie durch die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) mitten in dem 300 Jahre alten Mischwald verwirklicht werden. Dieser ist zudem in einem Trinkwasserschutzgebiet verortet, durch das eine halbe Million Menschen versorgt werden.
Es haben sich im letzten Jahr nicht nur Verteidigungsstrukturen im Dannenröder Forst gebildet. Die Besetzung bietet auch Raum für alternative Formen des Zusammenlebens neben dem kapitalistischen, patriarchalen System. Es gibt keine offiziellen Hierarchien, Entscheidungen werden im Konsens getroffen, jede Person kann jederzeit einbringen, was sie kann und möchte, ohne es zu müssen. Die Besetzung ist somit Teil des internationalen Kampfes für Klimagerechtigkeit: Durch den Klimawandel sind drastische Veränderung der Ökosysteme erwartbar und es droht ein Waldsterben. Schon heute sind von den Folgen der Klimaerwärmung, größtenteils verursacht vom fossilen Kapital des globalen Nordens, Menschen im globalen Süden stark betroffen. Demnach kristallisiert sich an der Auseinandersetzung um den Danni die Frage nach einer klimagerechten Politik.
Der Bau einer neuen Autobahn ist nicht zeitgemäß und symbolisiert Deutschlands rückwärtsgewandte Verkehrspolitik, die auch von der hessischen schwarz-grünen Landesregierung mit Tarek Al-Wazir als grünem Verkehrsminister unterstützt wird. Statt im Sinne einer lebenswerten und klimagerechten Zukunft zu handeln, streitet er im Schutz seiner scheinheiligen Partei ab, etwas gegen den Bau unternehmen zu können. Wir brauchen kein massives Polizeiaufgebot im Danni, das weiterhin Menschenleben gefährdet.
- Wir brauchen eine radikale Mobilitätswende, das heißt: Schluss mit fossilen Treibstoffen, Ausbau der Schiene und die Stärkung des Öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, sowie der Beschäftigten!
- Wir fordern einen sofortigen Rodungsstopp! Jeder gefällte Quadratmeter Wald ist ein Fehler und ein weiterer Grund für uns zur Intervention und zum Widerstand.
- Wir solidarisieren uns mit allen Besetzenden und Unterstützenden des Dannenröder Forstes. Wir solidarisieren uns mit den Personen, die Repressionen und/oder Gewalt durch die Polizei erfahren und erfahren haben – insbesondere mit den Kletteraktivisti, die immer noch in der JVA Preungesheim (Frankfurt a./M.) sitzen! Info: https://freethemall.blackblogs.org
Wir rufen alle Menschen dazu auf sich ebenso mit der Besetzung des Dannis zu solidarisieren. Fahrt nach Dannenrod, schließt euch den Aktivisti vor Ort an und unterstützt den Kampf gegen dieses schwarz-grüne Nonsensprojekt. Organisiert Spendensammelaktionen (siehe Wunschliste für den Dannenröder Wald), organisiert Kundgebungen und Demos
Infos zur Waldbesetzung: https://waldstattasphalt.blackblogs.org
Infos zum Camp in Dannenrod: https://wald-statt-asphalt.net/de/camp/